Der Stammtisch und sein Geheimnis

 

Dieser Roman ist nicht nur eine Hommage an das historische Städtchen ­Aarberg im schweizerischen Seeland, sondern erzählt auch die ergreifende Liebesgeschichte von Emmi und Pjotr aus der Sicht einer stolzen, alten Eiche, deren Herzstück sich später als Stammtisch viele Gedanken über die heutige Gesellschaft macht.

 

Stolz und erhaben stand sie da, die alte Eiche. Standort und Ausblick waren einmalig. Von der Anhöhe sah man im Vordergrund den herrschaftlichen Gutshof der Familie Krebs und dahinter die Silhouette des mittelalterlichen Städtchens, aus der der Kirchturm etwas herausragte. Den Horizont bildeten die sanften Züge des Juras. Heute würden die Menschen sicher von einem Kraftort sprechen.


Schon in ihren Jugendjahren zeigte die Eiche Interesse am Tun der Menschen. So konnte sie zum Beispiel beobachten, wie Mensch und Tier unter den Überschwemmmungen der Aare litten und bewunderte sie dann den Bau des Kanals, welcher die Wassermassen fortan Richtung Bielersee umleitete.


Etwas weniger erfreut war die Eiche über den Bau und die Inbetriebnahme der Zuckerfabrik am Fusse ihres Hügels. Nicht nur nahm diese ihr die Sicht auf einen Teil des Seelands, nein, ihre Rauch­emissionen vermischten sich im Spätherbst mit dem berüchtigten zähen Seelandnebel zu einem fürchterlichen Smog.


Weil die Menschen damals von früh bis spät arbeiteten, kamen nur selten Besucher zum Müssiggang in ihre Nähe. Die wenigsten Gäste, meist gutbürgerliche aus dem Städtchen, machten zuweilen auf Sonntagsspaziergängen bei ihr Halt, und es schmeichelte der Eiche sehr, dass die Menschen nebst der wunderbaren Aussicht auch sie bewunderten… Nichts deutete damals auf die schicksalhaften Ereignisse der unmittelbaren Zukunft hin.

 

Erhältlich als Printausgabe und als E-Book:

Orell-Füssli, books.ch, buecher.de, hugendubel.de, morawa-buch.at